Freitag, 8. August 2014

Urlaubsgrüße vom Kuchenteller

Jetzt wollte ich einen plumpen Titel für diesen kleinen Urlaubsgruß vom Kuchenteller schreiben und bin völlig angetan von der Bedeutung. Eigentlich wollte ich "Aloha Südseewölkchen" schreiben aber habt ihr mal Wikipedia dazu befragt was Aloha bedeutet?

Auszug aus Wikipedia:
"Aloha bedeutet nach einer volksetymologischen Erklärung der letzten Königin von Hawaiʻi, Liliʻuokalani: „Im Angesicht des Atems Gottes stehen“, sinngemäß vom Geist Gottes erfüllt sein oder seinen Lebensatem eingehaucht bekommen zu haben. Zitat der Königin Liliʻuokalani: „Kein Hawaiier hatte Erlaubnis dieses heilige Wort auszusprechen, … es sei denn, er war mit seinem Gegenüber in Harmonie …“ Das Wort Gott ist allerdings in aloha nicht enthalten, weshalb es auch nicht mit Grußformeln wie grüß Gott! vergleichbar ist."

Ich bin keine Hawaiianerin aber angesichts der tief heiligen Bedeutung lass ich es - auch wenns ein bisschen göttlich im Geschmack ist, was ich euch gleich zeigen werde. Aber ich schweife ab - zurück zum Thema!


Ich möchte euch nämlich das wohl schnellste Törtchen zeigen, das je meinen Küchentisch verlassen hat:

Ein Kokos-Ananas-Träumchen.




Was ihr dazu braucht:

- eine Springform (24 cm)
- einen übrigen (oder auch fertiggekauften) Rührteigkuchen ohne Schnick Schnack
- 500g Quark
- Kokosraspeln
- Kokossirup
- nach Bedarf Zucker
- Ananas aus der Dose
- Tortenguss "klar"

Wie ihr es zum Traum werden lasst:

1. Den Kuchen zerbröselt ihr und füllt ihn in eine mit Backpapier ausgelegte Springform. Dann legt ihr ein Stück Frischhaltefolie darüber, drückt die Kuchenkrümel fest an ohne das sie euch an den Fingern kleben bleiben und stellt die Springform beiseite.



2. Nun zur Quarkcreme. Quark in eine Schüssel geben. Und nun ist euer Gefühl gefragt. Kokosraspeln und Kokossirup gebt ihr frei nach Gefühl zur Quarkmasse. Durchrühren und zwischendurch probieren bis es euch genug kokosnussig schmeckt. Zwei Esslöffel Zucker hab ich dann am Schluss doch noch dazu gemacht, da ich nicht noch mehr Kokosgeschmack wollte, aber die Süße noch nicht ganz gestimmt hat. Die Creme darf ruhig frisch und cremig schmecken ohne dabei süß aufzufallen.



3. Nun nehmt ihr wieder die Springform und füllt die Creme auf den Krümelboden (Folie vorher runtermachen, falls die noch drauf liegen sollte!!). Auch hier funktioniert das gleichmäßige verteilen am besten mit einem Stück Frischhaltefolie das ihr auf die Creme legt und dann ohne geschmiere glatt streichen könnt.

(mit dem Spatel glatt gestrichen)
(mit der Folie glatt gestrichen)



4. Die Ananasscheiben in ein Sieb und mit einer Schüssel die Flüssigkeit auffangen. Die Ananasscheiben/-stücke dann nach Lust und Laune, gern auch mit wackelnden Hüften zur Musik, auf der Quarkcreme verteilen.


5. Falls die aufgefangenen Flüssigkeit weniger als 250 ml ergibt, gießt ihr diese mit Wasser auf 250 ml auf. In die kalte Flüssigkeit gebt ihr ein Päckchen Tortenguß "klar" verrührt es glatt und kocht es unter ständigem rühren auf. Eine Minute sollte es aufkochen, dann von der Herdstelle nehmen und je nach Produkt und Packungsanleitung sofort auf den Ananasscheiben verteilen oder die Flüssigkeit erst kurz (!! das heißt in dem Fall ein paar 20 Sekunden oder sowas) abkühlen lassen und dann auf den Ananasscheiben verteilen.




Das Südsee-Wölkchen ist nach dem Erkaltem des Tortengusses sofort zum Anschnitt bereit. In meinem Fall waren das dann nicht ganz 10 Minuten im Kühlschrank. Wenn es noch etwas im Kühlschrank gekühlt werden darf, ist sie sogar noch etwas schnittfester. Alles in allem sei aber gesagt, auch ohne Gelantine lässt sie sich wunderbar anschneiden ohne wie Brei auf dem Teller zu landen. Vom zerkrümeln des Kuchens (bei mir waren es die Reste der Sachertorte, die ich von die Ackergaul-Lady übrig hatte - Post wird folgen) bis zum Anschnitt waren es 30 Minuten. Nach weiteren 30 Minuten war noch genau ein Stück übrig :D

Viel Spaß Sommerkaffeeklatsch

Eure Minensie

Freitag, 27. Juni 2014

Für das Chaos zwischendurch

Heute hab ich ein kleines Rezept mit gebracht. Es ist ideal, wenn ihr eh schon Chaos in der Küche habt und es auf ein bisschen mehr Chaos nicht mehr drauf ankommt, ihr viel zu viel von einer Obstsorte (oder zwei) übrig habt, das ihr vor den Fliegen und evtl anderen Tierchen nicht mehr schafft einzeln zu essen oder aber einfach auf der Suche nach einem Kuchen seid, der sich binnen einer Stunde inklusive Backzeit zubereiten lässt, wenn sich unerwartet, Besuch ankündigt. Wenn man ganz viel Muse hat, kann man auch gleich zwei davon backen und den Zweiten Stück für Stück einfrieren und hat dann, im Ofen aufgetaut, in wenigen Minuten wieder einen backfrischen leckeren  Kuchen zur Hand, wenns mal schnell gehen muss.
Und nun ohne viel Tamtam - hier ist er, der schnelle (Blech-) 
Obststreuselkuchen für Zwischendurch:


Ihr braucht allem voran ein Blech. Und dann

Für den Teig:
- 200 g Magarine
- 180 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillinzucker
- 4 Eier
- 275 g Mehl
- 1/2 TL Backpulver
- 1 Kilo Obst (i. d. R. ca. 6 Äpfel gerieben,  6 Birnen gerieben,  Kirschen entkernt)

Für die Streusel:
- 150 g Mehl
- 75 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillinzucker
- 75 g Butter

Habt ihr das alles, kann es losgehen:

1. Magarine (oder weiche Butter), Zucker, Vanillinzucker, Eier, Mehl und Backpulver in eine Schüssel und alles zu einem glatten Teig verrühren. Ich verarbeite die Zutaten in der niedergeschriebenen Reihenfolge, das Mehl heb' ich zum Schluss immer nur unter oder verrühre es kurz auf niedrigster Stufe vom Mixer. Aber ihr könnt euch da völlig austoben. Dem Teig ist es an sich egal, ob ihr eine Staubwolke produzieren wollt (erst Mehl, dann den Rest) oder nicht.



2. Das Backblech mit Backpapier auslegen und den sehr klebrigen Teig auf das Backpapier streichen. Ein weiteres Backpapier darauf zu legen, um den Teig gut zu verteilen, ist bei dieser Teigart nicht zu empfehlen. Außer ihr wollt zwei hauchdünne Obstkuchen machen. Dann ist das die ideale Technik dafür.






3. Auf dem Teig verteilt ihr nun das geraspelte Obst (Äpfel oder Birnen oder auch beides zusammen) oder die entkernten Kirschen aus dem Glas. Frische hab ich noch nicht probiert. Bei meinem Blech ist ein Glas Kirschen zu wenig, wie ich finde, 1,5 Gläser wären perfekt, 2 Gläser könnten für Platzmangel auf dem Obstkuchen sorgen. Das konnte ich noch nicht probieren. 1 Glas ist in jedem Fall ein sehr luftiges Vergnügen.





4. Und nun das Beste zum Schluss: Die Streusel! Aus Butter, Vanillinzucker, Zucker und Mehl Streusel "kneten" und großzügig auf dem Kuchen verteilen.





5. Bei 170°- 180° für ca. 30 Minuten bei Ober-/Unterhitze backen. Zu dunkel sollte der Kuchen nicht werden, er darf gern etwas blass aus dem Ofen geholt werden.

Leider hab ich es weder beim Apfel, noch beim Birnen, geschweige denn beim Apfel-Birnen oder Kirschkuchen geschafft, ein Bild vom fertigen Kuchen zu machen. Der wird jedesmal entweder so fix gegessen oder die Kamera ist viel zu weit entfernt. Heute gibts deswegen auch nur schnelle Handyfotos. Der Kuchen schmeckt warm fast noch besser als kalt. Deswegen ist es auch gar nicht schlimm, wenn der Kuchen frisch aus dem Ofen kommt, wenn gerade der Besuch eintrudelt.

Schneller geht es kaum. Bis auf das Obst, dass evtl geraspelt werden muss, ist es ein wunderbarer Alles-in-eine-Schüssel-und-los Kuchen. Mit Äpfeln esse ich ihn am liebsten. Was ich auf jeden Fall noch probieren werde - Obstmus. Das sollte genauso funktionieren. Anstatt geraspelten Apfel einfach Apfelmus drauf streichen. Vielleicht ist ja einer schneller als ich und probiert es vor mir :D

Viel Spaß beim backen!

Minensie



Freitag, 6. Juni 2014

Tausend und ein Kuchen - der Wunderkuchen

Als ich anfing, bei FB Backgruppen zu entdecken, redeten alle immer vom Wunderkuchen. Ich hatte spektakuläre Bilder im Kopf, stellte ihn mir wunderprächtig vor und war dann doch etwas enttäuscht, als es sich wie ein einfaches Rührkuchenrezept las. ABER. Der Wunderkuchen ist tatsächlich ein kleines Wunderküchlein. Er ist so variabel. Man kann ihn 100 Mal machen und jedes Mal kann er anders schmecken. Muss er nicht, aber die Möglichkeit besteht und das ist ja schon mal was. Außerdem lässt sich der Wunderkuchen gut zurecht schneiden und ist Formstabil (so würde ich es jetzt einfach mal bezeichnen). Somit idealer Kandidat für Motivkuchen :D

Deswegen hier zum Rezept (gut passend für eine 24er Springform):

Ihr braucht:


4 Eier
200g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
200 ml Öl
und jetzt das Wunder:
200 ml Flüssigkeit eurer Wahl (von Milch zu Saft bis Alkohol darf es alles sein, was ihr gern probieren wollt)
300g Mehl 
1 Päckchen Backpulver

Habt ihr all das zur Hand, könnt ihr sofort loslegen, andernfalls bleibt der Gang zum Einkaufsmarkt nicht aus. 

Und dann wird gerührt!

1. Die 4 Eier mit dem Zucker  und Vanillezucker schaumig rühren, bis ihr etwa die doppelte Menge in der Rührschüssel habt, als zu Beginn.


2. Dann das Öl und die gewünschte Flüssigkeit langsam in die Eier-Zuckermasse einrühren. (Ich mixe Öl und Flüssigkeit im Messbecher, ob das von Vorteil ist, weiß ich allerdings nicht :D ). 

3. Zu guter Letzt Mehl und Backpulver über die Masse sieben und unterrühren. Dafür nehm ich die niedrigste Stufe meines Handmixers. So wird der Teig weniger klumpig wie ich finde.

4. Den Teig in eine mit Backpier ausgelegte oder gefettete Form geben und bei 160° etwa 45 Minuten backen. Stäbchentest ist der beste Garant dafür, ob die 45 Minuten ausreichen oder nicht.

Bei mir reißt der Wunderkuchen oftmals in der Mitte, was allerdings nicht schlimm ist, da ich die meisten Kuchen eh von der "Kuppel" befreie. Der Kuchen ist so vielseitig einsetzbar. Mit Cremefüllung genauso lecker wie ohne.

Bisher hab ich folgende Varianten probiert:

Erdbeersaft
Milch
Amaretto
Kaba 
Bananensaft
Multivitaminsaft
Baileys
Zitronensaft
Kirschsaft

Alle waren durchweg lecker. Was ich mit Formstabil meine, zeige ich euch jetzt :D

Valentins kleiner Willkommenskuchen zur Geburt - Wunderkuchen mit Milch


 Der Bär zum Vernaschen mit einem Kopf voll Baileyswunderkuchen


 Der Eulennestkuchen zum Einjährigen Bestehen mit Multivitaminsaft


 Der Elektrolöwe mit Amaretto


Valentins Tauftorte - der 2te Stock mit Milch im Wunderkuchen

Meine erste Barbietorte mit Zitronensaft und dazu passend Zitronenfrischkäsecreme

Die Wiese des Trabis - Banansaft im Wunderkuchen in Bunt und etwas Verrückt

Und zu guter Letzt nochmal mit Milch - der Geburtstagskuchen meines Zwergleins



Viel Spaß beim wundern und backen :D

Minensie 

P.S. Ich habe jetzt alles mögliche an Bildern durchsucht und finde einfach kein Bild vom frisch gebackenem Wunderkuchen. Da muss ich wohl Abhilfe schaffen :D 

Mittwoch, 21. Mai 2014

Der Smartieskuchen

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich euch den bei uns sehr beliebten Smartieskuchen vorstellen.Gefunden hab ich das Rezept bei Chefkoch.de Er schmeckt nicht nur den Kindern, sondern ist auch sehr beliebt bei den Großen. Er geht schnell und ist bisher für so einige meiner Motivkuchen eine ideale Basis gewesen.




Also ran an die Schüsseln :D

Das müsst ihr daheim haben, sonst müsst ihr einkaufen:

250 g Butter / Magarine
1 Packung Vanillinzucker
150 g Zucker
350 g Mehl
1 Packung Backpulver
5 mittelgroße Eier
50 ml Milch
Bittermandelaroma
50g gemahlene Mandeln
1 große Rolle Smarties

Für Guß und Deko:
Was euch schmeckt. 
Schokoglasur oder Zuckerglasur (100g Puderzucker, 1 EL Wasser, 2 EL Zitronensaft) und Schokolinsen oder Puderzucker oder oder...

Und dann gehts auch schon los.



Butter mit Zucker und Vanillinzucker solange rühren, bis es eine helle Cremè ergibt. Nach und nach dann die Eier dazugeben. Den Job übernehmen meine Kinder am liebsten :D Mehl, Backpulver und Mandeln mischt ihr in einer extra Schüssel und gebt das Gemisch nach und nach in die Butter-Zucker-Eier-Masse. Milch und Bittermandelaroma mischt ihr ebenfalls und rührt es unter den Teig. Zum Schluss die Smarties in den Teig geben, ggf. eins oder zwei Naschen (für Helfer gern auch drei), und die Schokolinsen mit einem Teigschaber oder Kochlöffel unterheben. 



Der Teig ist ein relativ fester Rührteig. 

Dann gebt ihr den Teig in eure (gefettete) Wunschbackform. Das Rezept reicht gut für eine 24er Springform oder eine Auflaufform oder eine Kastenform oder gut und gerne 20 Muffinsförmchen.
24er Springform

Das ganze dann bei 170 ° etwa 50 Minuten backen. Bei der Springform stimmt die Zeit ziemlich genau, bei den anderen müsst ihr sehen. Muffins brauchen in etwa 15-20 Minuten. Stäbchen in den Teig stecken, um zu sehen ob noch Teig hängen bleibt, ist so oder so grundsätzlich beim Backen zu empfehlen. Backöfen sind wie wir - jeder hat so seine eigene Hitze :D

Wenn ihr die Backform aus dem Ofen geholt habt, lasst dem Kuchen etwas Zeit zum auskühlen. Danach könnt ihr ihn kunterbunt oder schlicht gestalten. Zartbitterglasur schmeckt ausgezeichnet zum Marzipangeschmack des Kuchens und nimmt auch etwas die Süße. 

Ich zeig euch, was ich bisher damit angestellt hab:

 Der Fridolinkuchen


 Der Malteser-Einsatzwagen (noch völlig unwissend, was Ganache alles ausgleichen kann *gg*)

 Der Piratenkuchen zum Kindergartengeburtstag

Der Feuerwehrkuchen für meinen Großen zum Dritten

Marvins Geburtstagskuchen zum Zweiten. Bild von Nancy, der Rest von mir

Aber er schmeckt auch ganz ohne Motiv :D Versprochen!

Viel Spaß beim nachbacken!

Minensie










Sonntag, 18. Mai 2014

Vom Regen(bogen) zur Tauf(tort)e

Hallo ihr Lieben!

Heute vor einer Woche fand die Taufe des kleinen Valentins statt. Das war ein Tag, ich sag euch. So nervös war ich nicht mal an meiner Hochzeit. Ob es daran lag, dass die Taufe vom Erzbischof Schick durchgeführt wurde? Oder daran, dass ich völlig überraschend gefragt wurde, ob ich Taufpatin sein möchte? Oder aber daran, dass ich tatsächlich die Tauftorte machen durfte, die unter kritischen Backmeisterinnen Namens Oma und Uroma, sehr genau betrachtet werden würde? Ich weiß nicht woran es lag, aber als ich um 13:30 Uhr in der Krypta des Bamberger Doms stand, wissend, dass meine Zwerge schlafen, die Torte heil am Kaffeetisch stehend und Valentin fröhlich glucksend das baldige Ereignis bergrüßend, fiel alle Nervosität von mir ab. Ich weiß nicht woran es lag, aber als ich um 13:30 Uhr in der Krypta des Bamberger Doms stand - die Zwerge schliefen, die Torte stand heil auf dem Kaffeetisch und Valentin begrüßte fröhlich glucksend das bevorstehende Ereignis - fiel alle Nervosität von mir ab. Geschafft! Ein Wahnsinns-Gefühl!

Aber nun zur Torte!

Leider kann ich heute mit keiner wirklichen Anleitung dienen. Ich habe es versucht, aber das ist einfach nicht die Geschichte zum Kuchen. Deswegen gebe ich heute nur ein paar Impressionen, wie sie entstanden ist, soweit ich dazu Fotomaterial habe :D

Diese Torte ist nämlich genau das, was Pustekuchen ausmacht. (Un)geplant, chaotisch und bis zur letzten Sekunde nicht ganz eindeutig klar, was es werden soll. Und das meine ich ernst.
Ich hatte bis Freitag nur die wage Vorstellung: Zweistöckig, schlicht und mit Fondant-Babyschuhen.  Taufsymbole Regenbogen, Wasser und Taube sollten vorhanden sein. Und dann hörte meine Vorstellungskraft auf.
Was für Innenleben, was für ein Ausleben - ich hatte wirklich nicht die leiseste Ahnung, was ich da fabrizieren wollte. Deswegen tat ich das, was ich immer tue, wenn ich nicht weiß, was ich machen soll - ich backte einen Grundteig. Einen festen Biskuit. Ich überlegte und überlegte und dann kam der langersehnte Geistesblitz - Regenbogentorte! Ich war bis Dato ziemlich verzweifelt wie ich einen Regenbogen in eine schlichte Torte integrieren sollte. Das war die perfekte Lösung! Ich teilte den Teig in 5 Schüsseln, färbte sie mit Wilton Gelfarben und backte jeden Boden etwa 10-15 Minuten in einer 18er Springform.

Mein Zwerg hatte während dessen den größten Spaß. Erst verlor er sich in der Rührschüssel, wo er den restlichen Teig ausschleckte.
Dann half er bei der Küchengestaltung
Und zu guter letzt musste er, 10 Minuten bevor der große Bruder vom Kiga abgeholt werden sollte, duschen, um die Haare vom Biskuitteig zu befreien...

Am Abend bastelte ich noch die Fondant-Babyschuhe und war mir sicher - Samstag wird easy... das geht ganz fix.



Pustekuchen.

Der Samstag lief ungefähr wie folgt ab (leider völlig ohne Bilder, der Zeit und des Akkus wegen):
Zwischen Kinderhüten und aufräumen Schokoladenkuchen und Zitronen-Miniguglhupf backen. Frischkäsebuttercreme mit weißer Schokolade anrühren, Waldbeermascarponecreme anrühren. Ganache machen. Die Regenbogentorte mit Frischkäsebuttercreme eindecken, den Schokoladenkuchen mit Waldbeermascarpone füllen, mit Ganache eindecken, Kuchenplatte richten, Beide Torten eindecken und hoffen das mir ein weiterer Geistesblitz kommt, was ich damit anstellen soll. Dazwischen gab es noch einen Kaffeebesuch und ein Taufgespräch mit dem Erzbischof. Als um etwa 0:30 Uhr beide Torten eingedeckt auf der Arbeitsplatte vor mir lagen war ich jedoch tiefen entspannt. Alles noch im Zeitplan. Wird schon.
Bis ich die neuen Ausstecher für die Schrift probierte. Und daran verzweifelte. Erst legte ich es in die Gefriertruhe, bekam es dann aber nicht mehr herausgeklopft. Dann rollte ich die Buchstaben einzeln auf - auch da bekam ich sie nicht mehr aus der Ausstechform. Für den Schriftzug - Zur Taufe Valentins - brauchte ich dann tatsächlich fast 1,5  Stunden. Und somit war ich nicht mehr im Zeitplan. Als nächstes verzweifelte ich an meiner neusten Errungenschaft - dem UltimateClay Extruder. Natürlich hab ich vorher nicht bei Youtube nachgesehen wie er am besten zu handhaben wäre. Natürlich musste ich das alles in dieser Nacht erstmal erproben. Aber, mit viel zu viel Kraftaufwand, der nicht nötig gewesen wäre, schaffte ich die Kuchenumrandung in einem Drittel der Zeit, die ich sonst brauchte. Ich lies zwei "Schnüre" aus dem Extruder, die wunderbar gleichmäßig am unteren Tortenrand der zweiten Torte Platz fanden. Für den Tortenrand der unteren Torte entschied ich mich für Kugeln. Kurz nach 3 Uhr - Feierabend!
Meine Schwiegermutter half mir dann Sonntag, kurz vor Startschuss der Taufe, beim modellieren der Tauben. Ich kann es nicht oft genug sagen - ich habe die beste Schwiegermutter der Welt. Wenn ich nicht gerade Noteinkäufe bei ihr starte, hat sie alles was ich sonst noch brauche. Ob Küchenutensilien oder handwerkliches Geschick  bei allem! Einfach die Beste, bei allem was es so in der Schwiegermutterliga gibt!

Aber bei all den netten Worten am Nachmittag, all den netten Fragen und den lieben Komplimenten der weltbesten Oma-Bäckerinnen, weiß ich, es hat sich mal wieder gelohnt :D



Liebe Grüße

Minensie

Dienstag, 13. Mai 2014

Hier kommt die Maus

Nun ist es Wochen her, seit dem letzten Eintrag. Und es tut mir aufrichtig leid. Aber manche Dinge im Leben hat man einfach nicht in der Hand...

Aber nun möchte ich euch endlich mein erstes persönliches Highlight in diesem Jahr vorstellen: Der Geburtstagskuchen meines nun 2 jährigen Sohnes :D


Mein kleiner Mann liebt Schokolinsen. Und die Sendung mit der Maus. Eigentlich nur die Maus. Den Elefanten findet er witzig, aber die Maus, die muss immer dabei sein. Als Lampe, als Kuscheltier, als Buch, als CD oder ganz klassich - im Fernseh. Demnach musste ich nicht lange nach einem Motto für seinen Geburtstag suchen. Die Idee, die Maus mit den Schokolinsen zu machen kam mir schon vor Monaten. Und ich konnte es kaum erwarten es endlich zu probieren. Aber allen voran musste ich zunächst erstmal klären - Schokolinsen sortieren oder gibts die schon fertig vorsortiert. Bei Nestlè wurde mir mitgeteilt, dass man sie nicht vorsortiert erwerben kann. Das wäre ein zu hoher Preis den ich bestimmt nicht gewillt wäre, zu bezahlen. So die Auskunft. Nun gut. Ich stellte mich mental und körperlich darauf ein tausende Minismarties auszusortieren. Und viel ist in so einer Minismartiepackung an orange und braun nicht drin. Soviel sei mal gesagt. Aber - was wäre ich ohne mein liebes Tinchen? Genau - nämlich ziemlich zum sortieren verdonnert. Doch mein Tinchen fand eine Seite, in der man ganz gezielt farbige Schokolinsen bestellen konnte.

MyNaschwerk - die Rettung für mein Schokolinsenproblem. Dort kann man zu je 25g bzw. 50g 10 mal seine eigene Süßwarenkombi zusammenstellen. In entweder 250g oder 500g. Ich hab etwas gebraucht, bis ich das durchblickt hatte, aber am Ende bestellte ich 10 mal 50g orange Schokolinsen und 10 mal 25g braune Schokolinsen. Nach 4 Werktagen war meine Angst um das aussortieren gänzlich ausgestanden. Wunderhübsch verpackt (mit lila Papierschnitze und in hübschen Metalldosen) kam mein Mausfell an :D






Am 27.04.2014 sollte die Maus auf den Geburtstagstisch kommen. Am 24.04.2014 fing ich mit dem Kuchen an. Ein Wunderkuchen mit Milch und Vanillearoma in 2x18er Springform und einer 0,5l Halbkugel von Wilton. Meine Motivation war riesig. Ich wollte ein kleines Highlight in den Kuchen packen. Bunte Kugeln. Vieeeeeeeele bunte Kugeln. Ich hatte extra einen PopCakeMaker dafür ausgeliehen. So ein Teil ist ein kleines Wunderwerkzeug. Ich habe so viel verschiedenes in den Tagen vorm Geburtstag damit ausprobiert. Von Pfannkuchen bis gekochten Schokoladenkuchen musste jeder Teig daran glauben. Aber ich weiche vom Thema ab. Bunte Kugeln sollten in den Kuchen. Also ran ans Waffeleisen Kucheneisen und her mit den bunten Kugeln.


Diese füllte ich dann in meine 18er Springform und bedeckte sie mit dem Wunderkuchenteig.


Findet ihr den Fehler? Ich jetzt ja :D



So ganz klappte es nicht mit den Kugeln, dass sie blieben wo sie sollten. Sie stiegen auf und rutschten zur Seite. Hätte ich mal mehr Mut gehabt und mehr Kugeln in die Springform wäre das Endergebnis sicherlich nicht ganz so unbunt und unkugelig geworden. Die gebackenen Böden durchschnitt ich je zweimal und bestrich sie dann mit einer einfachen Frischkäse-Buttercreme. Ebenfalls mit Vanillearoma.


Hier sieht man, das ich mir die Arbeit hätte wirklich sparen können. Ganz am Rand die lumpigen Kugeln *hmpf*

Am Ende sah die Grundform dann wie folgt aus
Den äußeren Kuchenrand habe ich dann an die Größe der Kugel angepasst

Und stand vor einem Rätsel, wie ich an dem Halbkugelturm Arme und Beine anbringen sollte. Ich bin ja nicht sehr wohlüberlegt bei solchen Aktionen. Ich mach einfach drauf los. Und hoffe auf Ideen währenddessen. Die dann wie von selbst kamen.
Abschnittreste. Logischerweise. Keine passten besser um den Kuchen, weil sie ja auch von dort stammten. Ich genie :D

Die Maus bekam also Arme und Beine aus Kuchenresten, Ohren aus Modellierschokolade und eine Haut aus Zartbitterganache.Bei der Mausschnautze bin ich im übrigen wirklich fast verzweifelt. Am Ende wurde es die hervorstehende Spitze eines der 18er Kuchenoberflächen. Nicht schick, aber praktisch.
Und dann wollte ich aufhören. Ich wollte einfach nicht anfangen, die Schokolinsen darauf zu setzten. Ich hatte so panik, dass sie nicht reichen würden und hatte deswegen einfach gar keine Lust überhaupt damit zu beginnen. Das wäre mein persönlicher Supergau geworden. Fehlende Schokolinsen. Eine Maus mit kahlen Stellen. Wie hätte ich das denn erklären sollen. Ich drückte mich sage und schreibe fast 2 Stunden davor. Mittlerweile war es Mitternacht und um 9:30 Uhr sollten die ersten Gäste kommen. Ich musste also anfangen. Ich wollte nicht. Und tat es doch.

Und bekam immer mehr Lust und die Ängste waren dahin. Ich hatte kaum etwas verbraucht und die Maus war mit Orange schon so gut wie fertig. Schokolinsen nicht reichen. Pah! Pustekuchen! Ich hätte glatt noch eine Maus damit befellen können :D

Nach nicht ganz 1,5 Stunden klebten die Linsen an Ort und Stelle. Und ich muss sagen - Ganache ist dafür wunderbar geeignet. Kaum eine Linse fiel herrunter. Ich konnte mir Zeit lassen so viel ich wollte, da die Ganache ja nicht 100% knüppelhart wird. Einfach toll und vorallem Mine-Kuchen-freundlich.
Augen, Nase, Mund und Schnurrbarthaare machte ich aus Fondant/Marzipanresten und den Hut hatte ich zwei Tage zuvor mit Fondant vorgefertigt. Papierhütchen gebastelt, Fondant drumrum, Deko drauf. Fertig :D



Eine schön dekorierte Tortenplatte wäre mir am Ende sehr lieb gewesen. Aber ich bin, wie bereits gesagt, nicht sonderlich geplant in solchen Dingen, und so wagte ich es nicht das schwere Maus-Koloss auch nur einen Milimeter zu bewegen. Sie verharrte auf ihrem weisen Podest und schmeckte trotz nicht vorhandender dekorierter Bodenplatte jedem :D

Dem Zwerg natürlich am meisten. Vorallem die Schokolinsen, die man so lustig von der Maus puhlen konnte :D

Und wenn ich euch zum Schluss einen guten Tipp geben darf: Geht niemals am Abend ans Handy um Hiobsbotschaften zu empfangen. Der Kreativität nicht gerade sehr entgegenkommend.Versprochen.

Aber seis drum. Der erste Schock sowie der Kuchen sind mittlerweile gut verdaut :D

Liebe Grüße

Minensie