Sonntag, 18. Mai 2014

Vom Regen(bogen) zur Tauf(tort)e

Hallo ihr Lieben!

Heute vor einer Woche fand die Taufe des kleinen Valentins statt. Das war ein Tag, ich sag euch. So nervös war ich nicht mal an meiner Hochzeit. Ob es daran lag, dass die Taufe vom Erzbischof Schick durchgeführt wurde? Oder daran, dass ich völlig überraschend gefragt wurde, ob ich Taufpatin sein möchte? Oder aber daran, dass ich tatsächlich die Tauftorte machen durfte, die unter kritischen Backmeisterinnen Namens Oma und Uroma, sehr genau betrachtet werden würde? Ich weiß nicht woran es lag, aber als ich um 13:30 Uhr in der Krypta des Bamberger Doms stand, wissend, dass meine Zwerge schlafen, die Torte heil am Kaffeetisch stehend und Valentin fröhlich glucksend das baldige Ereignis bergrüßend, fiel alle Nervosität von mir ab. Ich weiß nicht woran es lag, aber als ich um 13:30 Uhr in der Krypta des Bamberger Doms stand - die Zwerge schliefen, die Torte stand heil auf dem Kaffeetisch und Valentin begrüßte fröhlich glucksend das bevorstehende Ereignis - fiel alle Nervosität von mir ab. Geschafft! Ein Wahnsinns-Gefühl!

Aber nun zur Torte!

Leider kann ich heute mit keiner wirklichen Anleitung dienen. Ich habe es versucht, aber das ist einfach nicht die Geschichte zum Kuchen. Deswegen gebe ich heute nur ein paar Impressionen, wie sie entstanden ist, soweit ich dazu Fotomaterial habe :D

Diese Torte ist nämlich genau das, was Pustekuchen ausmacht. (Un)geplant, chaotisch und bis zur letzten Sekunde nicht ganz eindeutig klar, was es werden soll. Und das meine ich ernst.
Ich hatte bis Freitag nur die wage Vorstellung: Zweistöckig, schlicht und mit Fondant-Babyschuhen.  Taufsymbole Regenbogen, Wasser und Taube sollten vorhanden sein. Und dann hörte meine Vorstellungskraft auf.
Was für Innenleben, was für ein Ausleben - ich hatte wirklich nicht die leiseste Ahnung, was ich da fabrizieren wollte. Deswegen tat ich das, was ich immer tue, wenn ich nicht weiß, was ich machen soll - ich backte einen Grundteig. Einen festen Biskuit. Ich überlegte und überlegte und dann kam der langersehnte Geistesblitz - Regenbogentorte! Ich war bis Dato ziemlich verzweifelt wie ich einen Regenbogen in eine schlichte Torte integrieren sollte. Das war die perfekte Lösung! Ich teilte den Teig in 5 Schüsseln, färbte sie mit Wilton Gelfarben und backte jeden Boden etwa 10-15 Minuten in einer 18er Springform.

Mein Zwerg hatte während dessen den größten Spaß. Erst verlor er sich in der Rührschüssel, wo er den restlichen Teig ausschleckte.
Dann half er bei der Küchengestaltung
Und zu guter letzt musste er, 10 Minuten bevor der große Bruder vom Kiga abgeholt werden sollte, duschen, um die Haare vom Biskuitteig zu befreien...

Am Abend bastelte ich noch die Fondant-Babyschuhe und war mir sicher - Samstag wird easy... das geht ganz fix.



Pustekuchen.

Der Samstag lief ungefähr wie folgt ab (leider völlig ohne Bilder, der Zeit und des Akkus wegen):
Zwischen Kinderhüten und aufräumen Schokoladenkuchen und Zitronen-Miniguglhupf backen. Frischkäsebuttercreme mit weißer Schokolade anrühren, Waldbeermascarponecreme anrühren. Ganache machen. Die Regenbogentorte mit Frischkäsebuttercreme eindecken, den Schokoladenkuchen mit Waldbeermascarpone füllen, mit Ganache eindecken, Kuchenplatte richten, Beide Torten eindecken und hoffen das mir ein weiterer Geistesblitz kommt, was ich damit anstellen soll. Dazwischen gab es noch einen Kaffeebesuch und ein Taufgespräch mit dem Erzbischof. Als um etwa 0:30 Uhr beide Torten eingedeckt auf der Arbeitsplatte vor mir lagen war ich jedoch tiefen entspannt. Alles noch im Zeitplan. Wird schon.
Bis ich die neuen Ausstecher für die Schrift probierte. Und daran verzweifelte. Erst legte ich es in die Gefriertruhe, bekam es dann aber nicht mehr herausgeklopft. Dann rollte ich die Buchstaben einzeln auf - auch da bekam ich sie nicht mehr aus der Ausstechform. Für den Schriftzug - Zur Taufe Valentins - brauchte ich dann tatsächlich fast 1,5  Stunden. Und somit war ich nicht mehr im Zeitplan. Als nächstes verzweifelte ich an meiner neusten Errungenschaft - dem UltimateClay Extruder. Natürlich hab ich vorher nicht bei Youtube nachgesehen wie er am besten zu handhaben wäre. Natürlich musste ich das alles in dieser Nacht erstmal erproben. Aber, mit viel zu viel Kraftaufwand, der nicht nötig gewesen wäre, schaffte ich die Kuchenumrandung in einem Drittel der Zeit, die ich sonst brauchte. Ich lies zwei "Schnüre" aus dem Extruder, die wunderbar gleichmäßig am unteren Tortenrand der zweiten Torte Platz fanden. Für den Tortenrand der unteren Torte entschied ich mich für Kugeln. Kurz nach 3 Uhr - Feierabend!
Meine Schwiegermutter half mir dann Sonntag, kurz vor Startschuss der Taufe, beim modellieren der Tauben. Ich kann es nicht oft genug sagen - ich habe die beste Schwiegermutter der Welt. Wenn ich nicht gerade Noteinkäufe bei ihr starte, hat sie alles was ich sonst noch brauche. Ob Küchenutensilien oder handwerkliches Geschick  bei allem! Einfach die Beste, bei allem was es so in der Schwiegermutterliga gibt!

Aber bei all den netten Worten am Nachmittag, all den netten Fragen und den lieben Komplimenten der weltbesten Oma-Bäckerinnen, weiß ich, es hat sich mal wieder gelohnt :D



Liebe Grüße

Minensie

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